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JOURNAL

Der Zoo Palast: Ein Juwel deutscher Kinogeschichte


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„Früher war alles besser.“ Eine fürchterliche Floskel und stilistisch gesehen ein misslungener Einstieg, um einen Text zu beginnen. Doch, egal ob man es glauben mag oder nicht, steckt in diesem Satz sehr viel Wahrheit.[BREAK]

Der Eine oder Andere wird sich fragen, was denn früher besser war. Zum Beispiel die Sache mit dem Kino. Während es viele heutzutage vorziehen, es sich zu Hause auf dem Sofa bequem zu machen, um die neuesten Kinofilme verbotenerweise auf dem Laptop zu streamen oder sich von Netflix berieseln zu lassen, liebe ich es bis heute ins Kino zu gehen.

 

Ich liebe es mich von Filmen ergreifen zu lassen, meine Umgebung zu vergessen und in eine fremde, manchmal fiktive, manchmal realitätsdeckende Welt einzutauchen. So wie Franz Kafka einst in sein Tagebuch schrieb: „Im Kino gewesen. Geweint.“

Ja, sicherlich, die goldene Zeit des Kinos der 1950er Jahre ist schon lange vorbei. Flachbildschirme, DVD Player, Streaming-Anbieter, Privatfernsehsender und andere technische Neuerungen stellen die Traumfabriken und Lichtspielhäuser immer wieder aufs Neue vor Herausforderungen. Dennoch gibt es sie noch - die Schlangen vor der Kinokasse und restlos ausverkaufte Vorstellungen.

Beispielsweise im Berliner Zoo Palast, der ebenfalls Mitte der 1950er Jahre, also zur Blütenzeit des Lichtspiels, aus dem Boden gestampft wurde und bis heute wohl das bekannteste Kino Deutschlands und Berlins ist.

 

Genau genommen hat der Zoo Palast, 1957 von Gerhard Fritsche auf dem zerbombten Ufa-Palasts am Zoo als West-Berliner Großkino errichtet, einen langen Niedergang hinter sich.

Anfangs galt das Kino als der zentrale Laufsteg der Berlinale, zahlreiche hochkarätige Schauspieler und Regisseure aus der ganzen Welt wie z.B. Jodie Foster, Tom Hanks und Steven Spielberg liefen über den roten Teppich, bis es zum Pseudo-Multiplex nach und nach verkam und beinahe während des großen Kinosterbens in der City West abgerissen wurde. Glücklicherweise ist das nie geschehen. Zumindest nur in Teilen.

 

Was aber macht Hans-Joachim Flebbe und sein Team vom Zoo Palast nun anders, als die gigantischen Multiplex Kinos, die es mittlerweile in jeder mittelgroßen Stadt gibt?

Da wäre zum Beispiel die große und aufwendige Licht- und Musikschau, gepaart mit den vermutlich bequemsten Kinosesseln der Hauptstadt. Oder ein Tänzer, der unter einer Wasserwand zu einem Song von Frank Sinatra tanzt sowie Live-Übertragungen aus den besten Theatern der Welt. Und natürlich die Historie des Hauses und der damit verbundene Glamour der Vergangenheit.

Dieter Kosslick, Direktor der internationalen Filmfestspiele in Berlin, sagte bei der Wiedereröffnung des Zoo Palastes nach drei Jahren aufwendiger Sanierung folgendes: „Im Zoo Palast fand viel statt, hier wird viel stattfinden.“ Recht hatte er. Und man kann ruhig wieder öfter ins Kino gehen. Zum Beispiel in den Berliner Zoo Palast.