Eine vierjährige Geschichte über die Entstehung der weltweit ersten Concept Shopping Mall. Auf dem Breitscheidplatz hat man einen wunderbaren Ausblick auf die architektonische Vielfalt Berlins. Zu meiner Linken, gegenüber dem Bahnhof Zoo, ragt ein moderner Wolkenkratzer, der eine luxuriöse Hotelkette beherbergt. Zu meiner Rechten steht die neuromanische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Vor mir befindet sich das Bikinihaus, ein Fünfziger-Jahre-Komplex, der gemeinsam mit dem Zoo Palast das „Zentrum am Zoo“ bildet.
Ein kosmopolitisches Flair weht hier. Reisende aus aller Welt kommen gerne in die Gegend rund um den Kurfürstendamm, Tauentzienstraße und Breitscheidplatz. Die sogenannte City West, zu der auch das Bikinihaus, das Hutmacher Haus, der Zoo-Palast und das 25hours Hotel gehören.
Dieses Ensemble vereint Modernes mit Traditionellem, Internationales mit Alteingesessenem und ist 360 Grad Geschichte pur. Einer der Hauptgründe, warum es nicht nur Berlin-Besucher hierhin verschlägt.
Das Bikinihaus wurde in den 1950er Jahren als Hauptquartier der Damenoberbekleidung gebaut. Perfekt war die Lage in der Nähe vom Ku’damm, auf dem die großen Modehäuser ansässig waren. Die Konfektionäre blieben allerdings nicht, sondern wanderten nach Düsseldorf ab und der Nachkriegsbau fiel für einige Jahre in den Schlaf. Bis Ende 2013 das belgische Architekturbüro SAQ mit einem Masterplan um die Ecke kam: Das Zentrum am Zoo sollte ein Ort werden, der Arbeit, Shopping, Kino, Hotel und Wohlfühlplatz in einem ist und die City West wieder zu neuem Leben erweckt. Für die Umsetzung sorgte die Bayerische Hausbau.
Die typischen fünfziger Jahre Elemente des Gebäudekomplexes beibehalten und mit Modernem kombinieren, so setzten die Münchner Bauherren ihre Mission um. Ein Panoramafenster wurde eingebaut, das einen Blick in den Berliner Zoo gewährt und Fassaden originalgetreu wieder hergestellt. Mattgrüne Elemente, die dem Grünton der Berliner Brücken nachempfunden wurden, und viel Holz verwandelten den denkmalgeschützten Bau in einen urbanen Ort, der zum Verweilen einlädt. Kuratierte Einzelhändler zogen ein und die weltweit erste Concept Shopping Mall entstand. Darunter auch Andreas Murkudis, der als erfahrener Boutique-Besitzer und Geschäftsmann für neuen Aufschwung im Westen sorgen sollte. Pop-Up Boxen wurden ins Erdgeschoss gestellt, um jungen Berliner Designern eine temporäre Verkaufsfläche zu bieten.
In das kleine Hochhaus nebenan zog das im „Jungle-Style“ eingerichtete Designhotel 25hours, auf dessen 7.000 Quadratmeter großen Dachterrasse die Monkey-Bar und das Wiener-Restaurant Neni eine Heimat fanden. Im Zuge der Renovierungsarbeiten bekam auch das Kino Zoo Palast ein Makeover. Die Bausubstanzen wurden restauriert, die neueste Technik integriert und zu den bestehenden vier Kinosälen kamen drei hinzu.
Am 3. April 2014 war schließlich Berlin’s New Concept Mall geboren. Vier Jahre sind seitdem vergangen und es hat sich einiges getan: Noch internationaler und urbaner ist es geworden. Zu den bestehenden Boutiquen und Pop-Up Boxen sind neue hinzugekommen und mit der Eröffnung von Kantini im Januar 2018 ergänzt BIKINI BERLIN die Concept Mall mit einer kulinarischen Note. Als Streetfood-Markt konzipiert, können Besucher hier Berliner Currywurst, israelisches Hummus, koreanisches Bibimbap und weitere Köstlichkeiten von insgesamt 13 Gastronomen aus verschiedenen Ländern schnabulieren. Getreu dem Pop-Up Motto sorgen zusätzlich zu den festen Food-Theken zwei Pop-Up Stände immer wieder für frische Impulse und saisonale Food-Trends.
Und auch der Blick ist wie im Erdgeschoss einmalig: Die Loggia ist dem Vogelgehege zugewendet und mit etwas Glück kann man an schönen Tagen sogar die Vögel zwitschern hören, denn dann wird die Glasfassade beiseitegeschoben und man sitzt praktisch im Freien.
Mittlerweile sitze ich auf der langen Holzbank im BIKINI BERLIN und beobachte die herumtobenden Paviane. Die Atmosphäre ist wie immer gemütlich. Neben mir sitzen Freundinnen, die sich bei einem Kaffee austauschen, ein Mann im Anzug, der genüsslich in ein Sandwich beißt und Kleinkinder, die staunend an der Fensterscheibe kleben, um ebenfalls einen Blick auf die Affen zu erhaschen. BIKINI BERLIN hat sich genau zu dem entwickelt, was mit der Eröffnung im Jahr 2014 geplant war: zu einem Ort, an dem man bummeln, arbeiten, Freunde treffen, essen und verweilen kann. Auf die nächsten vier Jahre BIKINI BERLIN!