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JOURNAL

Im Interview mit Origami-Künstlerin Mademoiselle Maurice


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Noch bis 30. April 2017 hängt im Bikini Berlin die eindrucksvolle Origami-Installation der französischen Künstlerin  Mademoiselle Maurice. Wir haben sie in ihrer Heimatstadt Marseille getroffen, um mit ihr über ihr Schaffen zu sprechen und ihr bei ihrer Origami-Faltkunst über die Schulter zu schauen.

 

Marie, wie würdest du deine Arbeit in einem Satz beschreiben?

Wenn ich mein Schaffen in nur einem Satz beschreiben müsste, würde ich sagen, ich kreiere Installationen im Grau der Großstadt und verwende dabei hunderte, ja tausende von gefalteten Origamis in Regenbogenfarben, um der Stadt ein Stück Natur zurückzugeben.

Woher kommt deine Leidenschaft für Origami?

Aus Japan! Ich war ein Jahr dort, 2011, und das genau zu der Zeit als sich dieses gewaltige Erdbeben ereignete, das diesen verheerenden Tsunami auslöste. Ich bekam all die Trauer, Ängste und Sorgen der Menschen direkt mit. Zurück in Frankreich wollte ich ein Zeichen setzen und begann, Figuren aus Origami zu falten, genau wie die Menschen in Japan, und diese künstlerisch in Szene zu setzen. Ich wollte eine Antwort auf all die Fragen in diesen schweren Zeiten geben, wollte Hoffnung und Mut in die Herzen der Menschen zurückbringen. 

 
 

Welche Bedeutung haben die Farben der Papiere, die du verwendest?

Ich verwende ausschließlich Regenbogenfarben, das ist, wenn man so will, mein Markenzeichen. In unserer Welt da draußen ist vieles so trist und grau, in Großstädten sieht man kaum Blumen, keine bunten Tropenvögel, wenig Licht. Meine Regenbogenfarben sind die Farben der Natur, Gelb ist die Sonne, Blau der Himmel – und sie symbolisieren seit jeher Harmonie und Frieden. Denken Sie zum Beispiel an die Fahne der PACE-Bewegung. Für mich ist das sehr wichtig. Nelson Mandela sprach von der „Rainbow Nation“ und meinte damit, dass wir alle gleich sind, auch wenn wir anders aussehen können, verschiedene Hautfarben haben oder aus unterschiedlichen Kulturen kommen. Aber wir sollten alle in Frieden und Harmonie zusammenleben.

Du hast, neben deinen Street Art Installationen aus Origami auf verschiedensten Gebäuden, auch für Louis Vuitton oder Issey Miyake gearbeitet – jetzt für Bikini Berlin…

…ja und ich freue mich so sehr über diese Möglichkeit. Bikini Berlin ist ein einzigartiges Konzept und ein „public space“, das passt sehr gut zu meinem Street Art Gedanken, denn ich möchte Installationen für jedermann kreieren, für die Öffentlichkeit. Es reizt mich sehr, für Bikini Berlin mit so vielen Origamis zu arbeiten! Jedes gefaltete Stück Papier ist ein Individuum und alle zusammen ergeben das große Ganze, denn nur gemeinsam kann man ein Ziel erreichen. Toll ist auch, dass jeder Kunde daran mitwirken kann das große Ganze noch größer zu machen.

 

 
 

Ja, die Kunden können selbst Origamis falten und dabei das Kunstwerk noch erweitern.  Beschreibe uns doch kurz das Konzept dieser Installation:

Die Installation trägt den Titel “When the sky meets the earth” und besteht aus zwei Komponenten, einer Decken- und einer Bodeninstallation. Für den Betrachter wirkt es, als würden Elemente auf den Kopf gestellt werden. Elemente der Installation werden fliegende Kuben und ein Vogelschwarm aus Origami-Vögeln sein. Die beiden Komponenten der Installation werden durch die Farbgebung miteinander verbunden sein, die Besucher werden einen großen Farbverlauf in meinen Regenbogenfarben wahrnehmen. Ich möchte die Eintönigkeit des Winters durchbrechen und den Frühling einläuten.

Wundervoll – und passend dazu starten wir die Kampagne „Adieu Tristesse“, der Frühling ist da, Schluss mit dem Grau in Grau. Eine Frage noch, liebe Marie, hast du ein persönliches Lebensmotto?

Ja, es lautet: understand – love – protect. Es ist wichtig, Dinge zu verstehen, denn nur dann kann man sie lieben. Wenn wir einander verstehen, können wir einander lieben und füreinander da sein. Das trifft auf Menschen genauso zu wie auf das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Ein friedliches Miteinander in allen Bereichen sollte unser aller Lebensziel sein.

Liebe Marie, herzlichen Dank für das Gespräch.