Leere Kinosäle, Theaterbühnen und Galerien. Geschlossene Konzerthäuser, Museen oder Clubs. Kaum ein Bereich ist weltweit, in Europa und eben auch bei uns in der deutschen Hauptstadt so hart von der Corona Krise betroffen, wie der kulturelle und künstlerische.
Mal wieder in eine tolle Ausstellung gehen, ein Konzert besuchen oder einfach nur mal wieder einen Film im Kino anschauen. Was für uns alle lange Zeit selbstverständlich war, vermissen wir und fehlt uns heute umso mehr. Auf absehbare Zeit wird das „Normale Leben“ wohl nicht so schnell zurückkehren. Viele Künstler und Kulturschaffende fühlen sich in der Corona-Krise ins Abseits gedrängt, denn die Maßnahmen der zweiten Welle treffen Kunstszene, Theater und Clubs erneut hart. Deswegen ist es umso wichtiger auf die Menschen aufmerksam zu machen, die für die kulturelle Vielfalt in unserem Land sorgen und verantwortlich sind.
Genau vor diesem Hintergrund entstand die Idee von „MISS YOU“ – einer Kampagne für Kulturschaffende. „MISS YOU“ versteht sich dabei als eine Art Lebenszeichen der Künstler*innen und als ein Appell des Publikums an die Künstler*innen, was in beiden Fällen heißen soll: Wir denken an Euch und freuen uns auf ein Wiedersehen. Kurz: wir vermissen Euch. Mit Hilfe von BIKINI BERLIN, WallDecaux, Siemens Kultur Stiftung, Klaus Groth Stiftung, Visit Berlin und dem Kultur Senat, ist eine Fotografie-Ausstellung im öffentlichen Raum, mit rund 80 Kulturschaffenden aller Genres entstanden. Hierbei wurden Stars wie Lars Eidinger, Max Raabe, Capital Bra, Nina Hoss und die Solo-Oboisten der Berliner Staatsoper und Künstler*innen der Off-Szene vom Jazz-Posaunisten bis zur Puppenspielerin von rund 20 Fotograf*innen der Agentur OSTKREUZ, an Orten fernab ihres Publikums porträtiert.
Zu sehen sind die rund 140 entstandenen Bilder vom 03. bis 16. März verteilt über die ganze Stadt, auf analogen Plakaten oder in digital beleuchteten Vitrinen. Auch BIKINI BERLIN ist ein Anlaufpunkt, denn einige Fotografien der „MISS YOU“ Kampagne können noch bis Mitte März am Affenfenster der Concept Shopping Mall bestaunt werden. Die Ausstellung hilft dabei Künstler*innen wieder sichtbar zu machen, die seit einigen Monaten für viele von uns unsichtbar geworden sind. Hierbei wird aber auch eines ganz deutlich, denn selbst die großzügigste Corona-Hilfe kann eines nicht ersetzen: Den Kontakt zwischen Künstler und Publikum.