Covid19 alias Corona – ein Name, den wir nie wieder vergessen werden. Dieser Virus stellt unser Leben seit einigen Wochen auf den Kopf. Doch auch wenn die meisten von uns vornehmlich negative Gefühle mit ihm assoziieren, so hat er gleichermaßen Positives. Auch bei Bikini Berlin lautet das Motto derzeit Wir halten mit Abstand zusammen. Und wenn man genau hinschaut, erkennt man bei vielen Mitmenschen den Wunsch zu helfen. Es wird genäht, es werden Aushänge an Laternen platziert und #stayhome wird von den meisten konsequent ein- und durchgehalten.
Auch in dem Mehrfamilienhaus, in dem wir wohnen, kann ich das Bestreben nach Zusammenhalt spüren. Glücklicherweise gibt es innerhalb der Hausgemeinschaft keine Zugehörigen zu Risikogruppen. Wir sind ein sehr junges Haus. Deshalb habe ich den Bikini Berlin Nachbarschaftsaushang an der Laterne vor unserem Haus platziert und meine Handynummer eingetragen, falls jemand in unserer Straße Hilfe benötigt.
So schwer es auch fällt, die Kinder im Haus derzeit nicht miteinander spielen zu lassen, wir halten uns daran. Dafür werden Postkarten an die Freundin in der obersten Etage geschickt und gemeinsam mit meiner zweieinhalbjährigen Tochter habe ich für jeden Nachbarn einen Papierosterhasen gebastelt und an die Fenster im Hausflur geklebt. Denn hier kennt man wirklich den Vornamen eines jeden Nachbarn und normalerweise würden wir hier den Frühling mit Grillabend im Hof begrüßen. Dieses Jahr sollen die Osterhasen für unsere Hausgemeinschaft stehen.
Doch dank der gemeinsamen Haus-Whats-App-Gruppe bleiben wir trotzdem in Kontakt und tauschen uns darüber aus, wie wir auch außerhalb des Hauses unterstützen können. Buchbestellungen werden gesammelt und beim Buchhändler des Vertrauens geordert oder sogar das geliebte Milchreiseis bei der Eisfrau um die Ecke bestellt, die nach Hause liefert. Und es wird genäht. Nachdem Krankenhäuser und Pflegeheime in einem Aufruf um selbstgenähte Mund-Nasen-Behelfsmasken baten, wurde hier im Haus alte Bettwäsche gesammelt und eine besonders begabte Nachbarin hat bis heute knapp 100 Mund-Nasen-Behelfsmasken genäht.
Ich als blutige Nähanfängerin, die immer noch regelmäßig mit ihrer Nähmaschine kämpft, habe mich zunächst nicht selbst an eine Mund-Nasen-Behelfsmaske gewagt, sondern nur beim Stoff-Zuschneiden geholfen. Aber als ich dann die Bikini Berlin Nähanleitung gesehen habe, wollte ich es doch einmal selbst ausprobieren. Also suchte ich mir unter meinen Stoffresten einen Stoff, den man bei 60°C waschen kann, und legte los. Und siehe da, selbst als komplette Nähanfängerin, die immer wieder YouTube-Videos benötigt, um die Fäden an der Nähmaschine einzufädeln, bekommt man es hin. Meine erste Mund-Nasen-Behelfsmaske ist optisch alles andere als perfekt, doch sie erfüllt ihren Zweck. Ob auch bei uns die Mundschutz-Pflicht kommt, bleibt abzuwarten. Doch wenn, dann bin ich schonmal ausgestattet.