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PRESSE

HISTORIE VON BIKINI BERLIN

KONTINUITÄT UND WANDEL IN DER CITY WEST: DIE GESCHICHTE DES STANDORTS

Das Gebäudeensemble von BIKINI BERLIN befindet sich in exponierter Stadtlage. Zwischen dem Zoologischen Garten, der Gedächtniskirche und Kurfürstendamm gelegen, ist dieser Teil Berlins ein Ort mit besonderer historischer Aussagekraft: So deutlich wie hier manifestiert sich nur an wenigen anderen Plätzen der Stadt der urbane Wandel der Metropole im Kontext politischer Ereignisse. Das bis Ende 2013 durch die Bayerische Hausbau fertiggestellte Objekt BIKINI BERLIN setzt Traditionslinien fort und fügt dem Ort zugleich neue Facetten hinzu. Im Respekt vor der Vergangenheit schlägt es ein neues, selbstbewusstes Kapitel in der Entwicklung des Stadtteils auf.

 

ENTSTEHUNG DER CITY WEST

Die Geschichte von BIKINI BERLIN ist auch die Geschichte seines Bezugs zum Zoologischen Garten. Mitte des 18. Jahrhunderts gibt König Friedrich II. die Erlaubnis zu seiner Errichtung – und bereits kurze Zeit später steigt das Gelände mit Tiergehegen, Biergärten und Restaurants zu einer der Hauptattraktionen für die Stadt- und Landbevölkerung auf. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzieht sich die Entwicklung Berlins zu einer europäischen Metropole. Mit der wachsenden Bevölkerung entstehen im Osten der Stadt einfachere Wohngegenden, während am südwestlichen Tiergartenrand elegante Villen, Landhäuser und später gehobene Mietwohnhäuser gebaut werden. Von dem Aufstieg Berlins zur Reichshauptstadt 1871 profitiert auch die aufstrebende City West: Städtische Pferdebahnlinien enden am Zoologischen Garten, und die neue Stadtbahn mit ihrem Bahnhof Zoo verbindet Gäste, Ausflügler und die Bewohner des neuen Westens mit der alten Mitte Berlins.



AUFSTIEG ZUR VERGNÜGUNGSMEILE

Auf dem Breitscheidplatz wird 1896 die neoromanische Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche geweiht. Damit bekommt die City West nicht nur ein neues Wahrzeichen; der Bau gilt auch als Initialzündung für weitere Repräsentationsbauten im Gebiet, darunter das Romanische Café – Treffpunkt für Literaten und Künstler –, zahlreiche Ausflugslokale, Ausstellungsgebäude, Caféhäuser, Ateliers und Theater. Die City West wird in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mehr und mehr zur Vergnügungsmeile Berlins und läuft dem alten Osten rund um die Friedrichstraße und die Prachtmeile Unter den Linden den Rang ab. Erheblichen Anteil daran hat auch ein noch junges Medium, das Filmtheater. Neben dem bereits bestehenden Ufa-Palast, der sich ungefähr anstelle des heutigen Großen Hochhauses befand, entsteht auf dem Boden des Bikinihauses 1925/26 ein Geschäftsbauriegel mit dem Capitol-Filmtheater im Zentrum. Dieser Bau wird vom Architekten Hans Poelzig in Form einer langestreckten zweigeschossigen Ladenzeile im Stil der Neuen Sachlichkeit mit klarem architektonischem Kontrast zu den Gebäude des Romanischen Forums errichtet. Mit seiner Orgel und seinem versenkbaren Orchestergraben ist das Capitol eines der imposantesten Kinos seiner Zeit. Es wird 1943 bei einem Luftangriff zerstört.



DER GOURMENIA- PALAST: FRÜHE OASE

Wenige Jahre nach dem Bau des Capitol-Filmtheaters von Poelzig wird 1929 auf dem Gelände des späteren Zoo Palasts der Gourmenia-Palast des jüdischen Architekten Leo Nachtlicht in Betrieb genommen. Er besteht aus mehreren, recht unterschiedlichen Gasträumen, die hinter einer einheitlichen Fassade zusammenfasst sind. Äußerlich wie innerlich folgt das Gebäude der dynamischen Gestaltung im Stil der Neuen Sachlichkeit. Eine besondere Attraktion ist das dreigeschossige Weinrestaurant Traube: Es ist zum Zoo hin als großer Garten mit Bäumen, großblättrigen Pflanzen, blühenden Blumen und bunten Vögeln angelegt. Hinzu kommt die hohe, mehrgeschossige Halle mit einer riesigen Wendeltreppe und einer gläsernen Röhrenplastik, in der Wasser auf- und absteigt. Die Sensation des unmittelbar daneben liegenden Café Berlin ist ein Dachgarten, dessen Überdeckung sich auseinanderschieben lässt und den Blick auf den Himmel freigibt. Damit bindet der legendäre Vergnügungstempel bereits die ihn umgebende Natur und die Lage am Zoo in sein Gestaltungskonzept mit ein. Der Gourmenia-Palast gehört zu den größten Gaststätten, die Ende der zwanziger Jahre in Berlin eröffnet werden. Nach nur wenigen Betriebsjahren wird das Gebäude im Zweiten Weltkrieg allerdings völlig zerstört.


SYMBOL DES WIEDERAUFBAUS

Auf die düstere Kriegszeit mit ihren zerstörerischen Auswirkungen auf die City West folgt in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Errichtung des „Zentrum am Zoo“ durch die Architekten Hans Schoszberger und Paul Schwebes – und damit die Zeit des Wiederaufbaus. Die beiden Architekten entwerfen einen Komplex unterschiedlich dimensionierter Bauten in geschickter Staffelung. Bis zum Frühjahr 1957 entstehen ein sechzehngeschossiges Hochhaus am Bahnhofsplatz sowie das von Gerhard Fritsche erbaute Kino Zoo Palast. Daran schließen sich ein wegen seines durchblickbaren Luftgeschosses vom Berliner Volksmund rasch „Bikinihaus“ genannter Sechsgeschosser sowie ein kleineres Hochhaus mit angrenzender Hochgarage an. Im Wesentlichen als Sitz des Berliner Zentrums für Damenoberbekleidung (DOB) inklusive ihrer Produktionsstätten und Repräsentanzen konzipiert, besitzt das gesamte Ensemble eine Länge von 400 Metern. Nicht zuletzt durch diese Dimension wird es in den Folgejahren über die Stadtgrenzen hinaus zum Symbol des Wiederaufbaus. Aufsehen in Architekturkreisen erregen zudem die leichte, lichte Gestaltung und die Materialität der Fassadengestaltung aus Sichtbeton, farbigen Wandteilen, Goldeloxal und großen Glasflächen.



BIKINI BERLIN – DER KREIS SCHLIEßT SICH

Mit dem Kalten Krieg, dem Mauerbau und der Abwanderung von Teilen der Berliner Wirtschaft verliert die City West ab den siebziger Jahren an Glanz, die Gebäude des „Zentrum am Zoo“ nehmen an Attraktivität und Bedeutung ab. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands ändert sich das Bild erneut. Nach einer Phase der Fokussierung auf die neuen östlichen Stadtbezirke wie Mitte oder Prenzlauer Berg durch die Investoren befindet sich der Stadtteil Charlottenburg nun in einer Phase der Revitalisierung. Gerade mit der Neugestaltung und Sanierung des Areals BIKINI BERLIN behauptet sich die City West wieder als kommerzieller und gesellschaftlicher Anziehungspunkt. War das Bikinihaus im Berlin der Nachkriegszeit ein Zentrum für den Berliner „Schick“, so sieht das moderne Nutzungskonzept ebenfalls einen Schwerpunkt im Bereich Mode vor. Und der Bezug zum Zoo, der das Architekturkonzept der urbanen Oase prägt, führt den Kontinuitätsbogen ebenfalls von der Vergangenheit in die Zukunft. So bildet die neugeschaffene Dachterrasse eine lebendige Sichtverbindung zu den Tiergehegen. Auch die Filmtheater-Tradition wird mit der Sanierung und dem Umbau des Kino Zoo Palast fortgesetzt. Am Ende wiederholt sich die Geschichte des Standorts: Denn mit dem neu entstandenen BIKINI BERLIN zieht die City West erneut alle Aufmerksamkeit auf sich – und läuft dem Ostteil der Stadt zum zweiten Mal den Rang ab.