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JOURNAL

GREGORY. THATS.ME. im Interview mit Künstlerin Bea Szenfeld


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Liebe Bea, es ist so spannend dich hier im Bikini Berlin anlässlich deiner Ausstellung „Everything you Can Imagine is Real“ persönlich zu treffen. Es ist uns eine Ehre, dich hier zu haben. Du bist eine unbeschreiblich tolle Künstlerin und definitiv eine Ikone der modern Fashion Industry.

 

Wie bist Du auf die Idee gekommen, Papier als eine Art Textil zu verwenden?


Ich bin eigentlich gelernte Keramikerin und beschäftigte mich mit dem Erstellen von Skulpturen. Irgendwann dachte Ich mir, dass Mode mir wirklich Spaß machen könnte. Also gründete Ich mein eigenes Label und experimentierte in den ersten fünf Jahren viel mit außergewöhnlichen Stoffen herum: Salat zum Beispiel!

Nach meinem gemischten Salat versuchte ich es mit Papier und wir verstanden uns wirklich, wirklich super. So hat meine Liebe zu Papier ihren Lauf genommen und ich hatte endlich „DAS“ Material für mich entdeckt. Meine Liebe zu Papier hält nun schon seit 16 Jahren an.

Das Arbeiten mit Papier weist bestimmt verschiedene Tücken auf. Könntest Du uns ein paar nennen?

Oh ja! 

Papier ist sehr „zerbrechlich“ wenn es von Leuten berührt wird, die den Umgang mit Papierkleidung nicht gewohnt sind. Somit ist der Transport immer eine sehr große Hürde. Mein Team und ich sind mittlerweile sehr vertraut mit dem Material und kennen jeden Handgriff, um das Papier nicht zu strapazieren.

Natürlich altert Papier, genau wie wir. Auch wenn ich gerne würde, kann ich ein Papier nicht für immer weiß halten. Weiß wird zu Gelb, Rot zu verblasstem Rosa. Dementsprechend ist es schwer die „Frische“ zu behalten.

Papier lässt sich leider zudem auch nicht so einfach nähen wie Baumwolle. Ich musste am Anfang viel herum experimentieren und neue Wege finden, das Material genau so fest zu verbinden, wie es Nadel und Faden bei Wolle tun. 

 

Wir haben ein wenig Recherche über Dich betrieben und fanden heraus, dass Du ein 8-monatiges Praktikum bei Stella McCartney absolviert hast. Kannst Du uns verraten, was Du dort gelernt hast und ob es Dich auch auf humaner Ebene geprägt hat?

In meiner Zeit bei Stella lernte ich von Ihr, dass es nicht wichtig ist, wie reich Du bist. Was für ein großer Star Du bist. Du kannst immer nett und freundlich sein und somit nicht nur den Alltag von Dir, sondern auch von deinen Mitmenschen verschönern.

Stella kam jeden Morgen ins Studio, sagte Hallo zu jedem Mitarbeiter, wollte uns Frühstück kaufen gehen wenn wir wollten. Sie ist wirklich eine unglaublich liebenswerte, warmherzige und vor allem gütige Person, die dazu auch noch wirklich lustig ist! Sie hat so viel Power. Sie hat wirklich so viel Power und Kontrolle über die Dinge die Sie tut, aber ist trotzdem so geerdet. Sie hat sehr starke Moral und Ethik in ihrem Handeln und weicht dabei nie von Ihrer eigenen Weltanschauung ab. Ihre Prinzipien spiegeln sich in Ihren Kollektionen, in ihrem Arbeiten und in Ihrem Umgang zu Ihren Mitmenschen.  

Viele Menschen kennen vielleicht nicht Deine ganze Arbeit und deine große Bandbreite an Talent, dennoch erkennen Sie Deine Arbeit sofort wieder. Unter anderem für deine Zusammenarbeit mit Lady Gaga! Sie trug in ihrem G.U.Y Musikvideo eines deiner Teile. Wie kam es dazu?

Es war ihr Management und ihr Stylist, die auf mich aufmerksam wurden. Ich meine, welcher Star hat schon Zeit sich vor Google zu setzen und ein bisschen über Mode aus Papier zu recherchieren?

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig nervös war. Ich wusste fast nichts über das Projekt, welche Teile Sie letztendlich nehmen würde, aber ich wusste eins: Beim Drehort gab es einen Pool! Nicht gut für eine Papier-Robe. Letztlich schlug ich mir den Gedanken aber schnell aus dem Kopf. Es war Lady Gaga! Ich meine: Wer wenn nicht Sie, oder?
 

Könntest Du Dich selbst mit einigen von Gagas Ansichten identifizieren? Ihr seid beide sehr starke, unabhängige Frauen und habt bestimmt eine Menge gemeinsam, wenn es um Mode, Kunst und Ansichten geht. 

Definitiv! Es ist wichtig mutig zu sein, Risiken einzugehen. Stark und selbstbewusst zu sein. Nicht nur mit den Dingen die man tut, sondern auch mit sich selbst und mit seinem Körper.
Man sollte nicht zwangsläufig mit der Masse gehen weil es jeder tut. Hört auf Euer Herz und steht zu Euren Ansichten.
Ich arbeitete auch mit Björk zusammen. Lady Gaga und Sie haben viel gemeinsam. Sie sind beide wirklich starke und unabhängige Frauen, mit einer so femininen, sexuellen Power. Aber in einer anderen Art und Weise.
Ich denke wenn man es auf meine Mode interpretiert, lebt die Kleidung von dieser Energie und starken Personen, die sie tragen. Ohne den passenden Charakter ist es nur Papier.

Hast Du Ratschläge für junge Menschen, die vielleicht selbst mit Unsicherheit und Problemen kämpfen? Nicht nur mit äußerlichen Einwirkungen, sondern eventuell auch von innen?

Atmet. Ihr habt Zeit. Es gibt keinen Druck etwas zu lernen, egal in welcher Hinsicht. Egal was Ihr macht: Es passiert nicht über Nacht. Ihr braucht Zeit und vor allem braucht ihr Zeit und Geduld mit Euch selbst.
Stresst Euch nicht. Investiert Eure Zeit und Kraft in Projekte und arbeitet hart, denn es gibt immer Menschen, die euch kritisch hinterfragen. Und das ist gut. Denn nur so lernt ihr noch mehr über Euch selbst!

Vielen Dank Bea. Danke für deine Zeit und für deine Inspiration!