loader
EN

DIESE WEBSEITE NUTZT COOKIES

Um unsere Webseite zu optimieren und Ihnen relevante Inhalte anzubieten, greifen wir auf Informationen (z.B. Geräteerkennung, Browserinformationen) in Ihrem Endgerät zu und speichern diese Informationen (wie Cookies oder andere Technologien) in Ihrem Endgerät. Damit messen wir, wie und womit Sie unsere Angebote nutzen. Die dabei erhobenen (personenbezogenen) Daten geben wir auch an Dritte weiter.
Bitte legen Sie fest, ob und in welchem Umfang Sie der jederzeit widerruflichen Speicherung und Datenverarbeitung zustimmen.

Hinweis zur Datenübermittlung außerhalb der EU: Je nach Einzelfall werden Daten außerhalb der Europäischen Union im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter verarbeitet. Dies findet nur statt, wenn die besonderen Voraussetzungen der Art. 44 ff. DSGVO erfüllt sind.

Datenschutzerklärung // Impressum

JOURNAL

Interview mit Itamar Zechoval


*
 

Wir haben mit Designer Itamar Zechoval, Kurator des diesjährigen „Look of Fashion Week“ im Bikini Berlin, über seine Karriere, Berlin und die Fashion Week gesprochen.

 

Wie bist du zu Mode und Design gekommen?

Hier in Berlin habe ich als Modedesigner zunächst Kollektionen entworfen und individuelle Einzelstücke angefertigt, vorwiegend für Sänger und Performance-Künstler wie Bela B., Marius Müller-Westernhagen und Marilyn Manson in L.A. Über die Jahre wurde meine Tätigkeit dann immer individueller und der Fokus verschob sich hin zu Auftragsarbeiten. Neben reinen Modeoutfits begann ich, zunehmend auch Kostüme für Theater oder Musiker zu entwerfen – Outfits für komplette Bühnentruppen. Ich kreiere individuelle Mini-Kollektionen, nicht nur einzelne Hemden oder Sakkos. Außerdem bin ich immer mehr für die Film- und Musikindustrie tätig. Ich entwerfe Filmkostüme, bin für komplette Shows verantwortlich, berate Filmprojekte und designe Sets für Videoclips. 

 

Was ist an Berlin als Standort für dein Atelier so besonders?

Berlin ist ziemlich vielseitig. Es gibt so viele Dinge, die man hier tun kann – von künstlerischer Arbeit bis hin zu Projekten in der Modebranche. Man ist hier sehr frei und es ist OK, die Dinge in einem bestimmten Rhythmus zu tun, einem Rhythmus, der sich von dem unterscheidet, den ich aus meiner Zeit in Mailand oder Shanghai kenne. Die Stadt ist sehr angenehm, man steht hier nicht ständig unter Druck. Das einzige Manko: Man braucht viel Disziplin und Eigenmotivation. In Mailand oder Paris fragen die Menschen als erstes, womit man sein Geld verdient, hier interessiert sich eigentlich keiner dafür. Man muss progressiv sein, um sich mit seiner Marke einen Namen zu machen und erfolgreich zu sein. Man muss sich eigene Ziele setzen. Das hat aber auch einen Vorteil: Man hat alles selbst in der Hand. Am Ende des Tages ist Mode ein Geschäft – mit unzähligen Prozessen wie der Konstruktion einer Kollektion und ihrer Promotion. Das erfordert harte Arbeit.

 

Sprechen wir über deinen „Look of Fashion Week“: Welche Inspiration steckt dahinter?

Die Mischung macht's! Grundsätzlich mag ich Kleidungsstücke mit Struktur, deshalb habe ich die stark strukturierte Weste ausgewählt. Sie wirkt äußerst durchdacht, zugleich aber auch sehr extravagant, wie eine Kombination aus Korsett und Weste, ich liebe den Schnitt. Dazu habe ich mich dann von Berlin inspirieren lassen, die Leggings mit den Farbspritzern gefunden und die extrem klobigen Stiefel, die einen weiteren Kontrast bilden. Das Outfit ist Ausdruck meines persönlichen Geschmacks, meiner Vorliebe für stark konstruierte Looks, und des Wetters in Berlin – als es an die Auswahl der Schuhe ging, suchte ich etwas Pelziges und Warmes. Schließlich, als kleines Accessoire, eine Clutch, die im Gegensatz zu den klobigen Stiefeln wieder sehr feminin ist. Insgesamt ist der Mix ziemlich crazy.

 

Worauf freust du dich in diesem Jahr besonders?

Früher habe ich mich immer entweder auf Modedesign oder kreative Arbeiten für Film und Musik gefreut. Jetzt freue ich mich auf beides – ich möchte mich nicht mehr entscheiden müssen, ich will beides tun. Ich kann es kaum erwarten, meinen Projekten für die Film- und Musikbranche beim Wachsen zuzusehen und hoffe auf einen großen und vielfältigen Mix unterschiedlicher Genres.

 

Und für die Fashion Week? Was ist dein persönliches Highlight?

Was ich an der Fashion Week so liebe, sind die vielen faszinierenden Menschen, die in Berlin zusammenkommen und die man auf den Straßen und in den Restaurants sieht, ganz besonders in Mitte, wo ich lebe. Alle haben sich herausgeputzt – die Stadt ist wie ein großer Spielplatz und es macht unglaublich viel Spaß. Berlin nimmt sich in vielerlei Hinsicht nicht so ernst, das ist unglaublich charmant. Sie kommen alle aus dem gleichen Grund hierher, um sich inspirieren zu lassen, um Teil dieses besonderen Modezentrums hier in Berlin zu sein. Ein Treffen unterschiedlicher aber in die gleiche Richtung denkender Menschen mit gemeinsamen Interessen. Die Atmosphäre hier in der Stadt ist sehr kreativ und besonders. Ich liebe das sehr.

 

Itamar, vielen Dank für das nette Gespräch. Und für deinen „Look of Fashion Week“, den unsere Leser noch bis Samstag im Bikini Berlin ansehen können. Großartige Arbeit!